Out-Law Analysis Lesedauer: 2 Min.
08 Nov 2023, 12:00 am
Die Podiumsveranstaltung, die im Rahmen der 2023 Legal Geek Tech-Konferenz stattfand, hatte zum Ziel, praktische Ratschläge zu spezifischen Szenarien zu geben, denen Rechtsabteilungen im Rahmen ihrer digitalen Transformation begegnen könnten. Die Diskussionsleiterin, Alexandra Morris von Pinsent Masons Vario, wurde von Ben Shillito von Fujitsu und Will Morris von Rolls-Royce, Experten für die digitale Transformation im Rechtsbereich, unterstützt.
Auf die Frage, wie Inhouse-Teams auf die Erwartungen von CEOs reagieren können, die durch Technologien wie generative KI ihre Effizienz steigern wollen, betonte Shillito, wie wichtig es ist, realistische Erwartungen zu haben. Er fügte hinzu: „Ich denke, ein informierter CEO würde einen durchdachten und strukturierten Plan sehen wollen. Das fängt wahrscheinlich damit an, dass man jetzt spielerisch an KI herangeht und davon ausgeht, dass es in zwei oder drei Jahren eine echte Veränderung und einen echten Wandel in der Art und Weise geben wird, wie man mit dieser Technologie arbeitet.“
Will Morris thematisierte Bedenken darüber, wie sich generative KI auf einzelne Teammitglieder auswirken könnte. Er betonte die Notwendigkeit von Anpassungsfähigkeit und einer proaktiven Herangehensweise, um neue Fähigkeiten zu erwerben, über Technologien informiert zu bleiben und sich zu vernetzen. „Die Rechtsbranche befindet sich in einem starken Wandel, was äußerst spannend ist. Jeder Einzelne muss bereit sein, sich auf diese Reise einzulassen und die Kontrolle darüber zu ergreifen, wie er neue Fähigkeiten entwickeln und sich an die neue Welt anpassen kann“, fügte er hinzu.
Auf die Frage, wie interne Teams bei der Auswahl der richtigen Anbieter für KI und andere Software vorgehen sollten, antwortete Shillito: „Beginnen Sie damit, sich anzuschauen, was Sie haben, vor allem, wenn Sie sich noch in den frühen Stadien Ihrer digitalen Transformation befinden. Der Aufbau von Vertrauen und die Demonstration des Mehrwerts sind entscheidend. Im weiteren Verlauf sollten Sie sich auf Anbieter konzentrieren, die sich effektiv in Ihre Umgebung integrieren lassen, um isolierte Lösungen zu vermeiden.“
Will Morris erörterte auch Herausforderungen bei der Verbesserung von CLM-Systemen (Contract Lifecycle Management), mit denen die Erstellung, Verhandlung und laufende Verwaltung von Verträgen gesteuert werden, wenn sie nicht die gewünschte Leistung erbringen. „Das Erste, was Sie tun sollten, ist, Ihre Denkweise anzupassen und sich auf das Positive zu konzentrieren“, sagte er.
„Analysieren Sie, was Sie daraus gelernt haben – z. B. Verbesserungen im Umgang des Teams mit Daten oder alles, was Sie über die am Projekt beteiligten Partner gelernt haben.“ Morris fügte hinzu, dass die Auswertung von Projekten auf diese Weise die Möglichkeit bietet, auf neue Technologien umzusteigen, sobald sie sich weiterentwickeln.
Die Diskussionsteilnehmer erörterten auch, wie interne Rechtsabteilungen auf Fragen von wichtigen Stakeholdern bezüglich der Notwendigkeit einer digital gesteuerten rechtlichen Umstrukturierung reagieren können. Will Morris riet den Teams, die positiven Aspekte der rechtlichen Veränderungen zu betonen und sie mit den Zielen des Unternehmens in Einklang zu bringen. „Bei der digitalen, rechtlichen Transformation geht es um die stetige Optimierung der Arbeitsprozesse in Rechtsabteilungen. Es geht darum, die Rechtsabteilung in die Lage zu versetzen, das zu tun, worin sie wirklich gut ist.“
Das Gespräch endete mit einer Diskussion über die Talentstrategie. Shillito stellte sich ein kleineres, flexibleres Rechtsteam vor. Er sagte: „Ich denke, die Qualifikationen, nach denen wir suchen, werden eher beratender Natur sein. Ich denke, wir werden Wert auf Leute legen, die kommunikationsstark sind und einen starken Einfluss haben. Ich denke, wir werden nach Leuten suchen, die wirklich strategisch denken und die in einem technologischen Ökosystem arbeiten können. Das ist nicht unbedingt das, was derzeit an den juristischen Fakultäten gelehrt wird, aber das ist definitiv eine Veränderung.“
Co-Autorin: Alexandra Morris