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Technologieinvestitionen als Wachstumstreiber im europäischen Energiesektor


Technologieinvestitionen werden in den nächsten drei Jahren die Hauptrolle in der Wachstumsstrategie der wachstumsstärksten europäischen Energieunternehmen spielen, so eine neue Studie von Pinsent Masons, der Anwaltskanzlei hinter Out-Law.

Mehr als 50 % der von Pinsent Masons im Rahmen seiner Untersuchung wachstumsstarker Unternehmen befragten Energieunternehmen nennen neue Technologien - seien es Technologien zur erneuerbaren Energiegewinnung oder Investitionen in den Backoffice-Bereich - als einen der wichtigsten Wachstumstreiber. Als weitere Wachstumstreiber werden von 48 % der befragten Unternehmen Allianzen und Joint Ventures genannt, während 33 % eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur und 32 % eine effektive Kapitalallokation als wichtigste Faktoren angeben.

Die Untersuchung zeigt, dass Technologieinvestitionen für Energieunternehmen immer wichtiger werden. Der Prozentsatz der Befragten, die Technologieinvestitionen in den nächsten drei Jahren Vorrang einräumen möchten, liegt mit 54 % deutlich höher als in den vergangenen drei Jahren, in denen nur 26 % der Befragten Technologieinvestitionen Priorität einräumten.

Die Studie zeigt auch eine deutliche Veränderung in den Plänen der Unternehmen in Bezug auf ihre Technologieinvestitionen in den kommenden Jahren. Während 49 % der Befragten angeben, dass ihre internen Prozesse, wie zum Beispiel die betriebliche Effizienz und die Identifizierung von Fehlerquellen, in den letzten drei Jahren am meisten von ihren technologischen Investitionen profitiert hätten, möchten nunmehr 31 % der Befragten vorrangig in solche Technologien investieren, die ihnen beim Verständnis und der Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -betreuung helfen.

Nach Aussage des Energieexperten Thorsten Volz von Pinsent Masons spiegelten die Forschungsergebnisse wider, was seine Kanzlei in der Zusammenarbeit vor allem mit größeren Energieunternehmen bereits gesehen habe.

„Viele der Veränderungen, die wir bei größeren Energieunternehmen sehen, beruhen auf der Notwendigkeit, näher an den Kunden heranzurücken und Marktanteile zu halten“, so Volz. „Wir beobachten, wie Unternehmen Dienstleistungen und Produkte einführen, um eine langfristige Beziehung zu ihren Kunden aufzubauen.“

„Wir sehen zudem, dass sowohl gewerbliche als auch private Kunden immer preissensibler werden. Damit rückt auch ein möglicher Wechsel des Energielieferanten immer mehr in das Bewusstsein. Aus diesem Grund wird eine hohe Attraktivität des gesamten Leistungspakets dieser Unternehmen immer wichtiger“, so Volz.

Cloud Computing ist mit 55 % die von den befragten Unternehmen am häufigsten genannte Technologieinvestition der näheren Zukunft. Es soll sie in die Lage versetzen, mit Hilfe von „Energy-as-a-Service“-Tools möglichst schnell auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können. Geplant sind von 47 % der Befragten auch Investitionen in die Prozessautomatisierung. 35 % der Befragten nannten zudem ‚Big Data‘ und Analytik.

77 % der befragten Unternehmen und damit mehr als drei Viertel gehen davon aus, dass große Öl- und Gasunternehmen ihre Aktivitäten in den kommenden Jahren verstärkt in den Bereich der erneuerbaren Energien verlagern werden. Hierbei sehen 61 % der Befragten im Bereich der Windenergie mittel- bis langfristig die größten Chancen für zusätzliche Investitionen. Dem Teilsektor Solarenergie werden mit 31 % Nennungen die zweitbesten Chancen eingeräumt.

Auf die Frage, in welchem Bereich in den kommenden Jahren die Kapazitäten voraussichtlich am schnellsten wachsen werden, nennen 58 % der Befragten Offshore-Windanlagen und weitere 3 % Onshore-Windanlagen. Die Befragten prognostizieren auch eine erhöhte Kapazität an Solarstrom, wobei 44 % auf photovoltaische und 38 % auf thermische Solarpaneele setzen.

Nach Aussage des Energieexperten Paul Rice von Pinsent Masons machten sinkende Kosten für Energie aus Windkraftanlagen diese für Investoren immer attraktiver.

„In Europa ist die Erzeugung von Windenergie - insbesondere von Offshore-Windenergie - viel billiger geworden. Das macht sie für Investoren sehr attraktiv“, so Rice. „In Großbritannien zum Beispiel erhielten in jüngster Zeit einige größere Offshore-Projekte den Zuschlag zu Listenpreisen, die nur noch ein Drittel dessen betrugen, was noch vor wenigen Jahren verlangt wurde. Diese Anlagen können mehr Strom erzeugen und bei Bedarf ausgebaut werden, ohne dass dies zu zusätzlichem Landverbrauch führt.“

„Die Digitalisierung der Erzeugung, Übertragung und Nutzung treibt den Wandel in der gesamten Branche voran. Dies trägt zusätzlich zum Gesamtenergiebedarf bei und erzeugt gleichzeitig Daten, was wiederum zu einem noch höheren Energiebedarf für die Cloud und andere Anwendungen führt, die aus der Verwendung von ‚Big Data‘ resultieren“, so Rice.

Gemäß der Studie werden wachstumsstarke Energieunternehmen ihren Fokus in den kommenden Jahren außer auf Technologieinvestitionen auch auf Zusammenschlüsse und Kooperationen legen. Mit 81 % hat eine Mehrheit der befragten Unternehmen in den letzten drei Jahren eine Minderheitsbeteiligung erworben, während 48 % sich in den nächsten drei Jahren auf Allianzen oder Joint Ventures konzentrieren möchten.

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