24 Jun 2016 | 02:30 pm | Lesedauer: 2 Min.
Transaktionsprojekte werden vielfach aufgegeben und wesentliche Verträge nachverhandelt, sind viele Berater überzeugt
Nach Meinung der internationalen Anwaltskanzlei Pinsent Masons, steht Unternehmen in Großbritannien und Europa nun ein Wettlauf gegen die Zeit bevor.
Eine von der Kanzlei in Auftrag gegebene und von YouGov durchgeführte Befragung in den Wochen vor dem Referendum zeigte, dass Unternehmen in Frankreich, Deutschland und auch Großbritannien selbst erschreckend wenig auf die Folgen einer britischen Entscheidung für einen EU-Austritt vorbereitet sind. Die Befragung von Entscheidungsträgern in über 1.000 Unternehmen in Europa ergab, dass nur ein Viertel der befragten Unternehmen einen konkreten Plan für den Umgang mit den Risiken hat, die ein Brexit mit sich bringen könnte. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) gab an, dass die möglichen Folgen eines Brexit noch nicht diskutiert wurden.
Guy Lougher, Partner des Londoner Büros und Head des Brexit Advisory Teams von Pinsent Masons sagt: "Die Ungewissheiten, die mit einem Brexit einhergehen sind groß. Man ist versucht schlichtweg nichts zu tun bis mit den Verhandlungen begonnen und ein klareres Bild geschaffen wird. Die Tage, an denen Unternehmen die Entwicklungen einfach abwarten können, sind jedoch vorbei. Da man sich jedoch nicht gegen alle Risiken absichern kann, ist es wichtig, nicht in Panik zu verfallen – es ist möglich gewisse Risikobereiche zu identifizieren und sich somit gut aufzustellen. Jetzt abzuwarten kann jedoch bedeuten, über die nächsten Jahre hinweg den Anschluss zu verlieren."
"Wir raten unseren Mandanten jetzt unbedingt die wesentlichen Verträge zu überprüfen. Verträge, die ausdrücklich auf die EU als Vertragsgebiet verweisen, sind möglicherweise schon problematisch. Unklarheiten können auch in Bezug auf Regelungen zu Ein- und Ausfuhrzöllen bestehen. Je früher Änderungen vereinbart oder Bedingungen angepasst werden können, desto eher können Unternehmen beruhigt ihre Geschäfte fortführen.", sagt Lougher.
"Geschäfte, die auf Eis liegen oder bestimmte Bestimmungen enthalten, könnten neu verhandelt oder sogar entfallen. Die Beschaffung von neuen Finanzmitteln wird sich in einem unsicheren Umfeld schwieriger gestalten. Im Hinblick auf die von unserer Kanzlei durchgeführte Befragung ist es erstaunlich, wie wenige Unternehmen vorzeitig Gespräche mit Investoren und Geldgebern aufgenommen haben. Auch dies muss nun zur Priorität werden – und wenn nun, wie vorhergesagt, die Märkte eine Phase der Volatilität erleben, sind einige dieser Gespräche äußerst dringlich."
"Auch wird damit begonnen, die Auswirkungen von Änderungen der Regeln für den freien Personenverkehr auf Mitarbeiter und Betrieb zu prüfen. 10 % der Unternehmen, die eine Verlagerung von Geschäftsstellen ins Ausland in Betracht ziehen, werden diese Gespräche wohl wieder aufnehmen, während andere nun ernsthaft ihre Optionen abwägen müssen."
Aufgliederung nach Branchen
Von den Branchen, die näher analysiert wurden, erwies sich der Financial Services Sektor (FS) als am besten auf einen möglichen Wandel vorbereitet. 58% der Befragten aus FS sagten, dass Gespräche auf Vorstandsebene geführt würden, 51% haben sogar einen Aktionsplan. Im Construction Sektor haben hingegen nur 27% einen entsprechenden Aktionsplan.
|
Anzahl der Befragten |
Führten Gespräche auf Vorstandsebene |
Haben einen Aktionsplan |
Haben Verlagerung des Betriebs diskutiert / konkrete Pläne |
Construction |
112 |
34% |
27% |
9% |
Financial services |
99 |
58% |
51% |
20% |
IT and Telco |
169 |
43% |
35% |
11% |
Manufacturing |
137 |
44% |
36% |
11% |
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